Neuro-Feedback

Neuro-Feedback

Ein ungeübtes Gehirn ist schädlicher als ein ungeübter Körper.
George Bernard Shaw

Neuro-Feedback wäre nicht möglich, ohne die Erforschung der Hirnwellen. Denn unser Gehirn ist elektrisch aktiv, d. h. es gibt messbare Spannungsänderungen an der Kopfoberfläche. Diese entstehen durch Schwankungen des Aktionspotentials entlang der Nervenzellen. Die Methode, die in der klinischen Praxis hierfür verwendet wird, bezeichnet man als Elektroenzephalographie, das grafisch dargestellte Frequenzmuster ein Elektroenzephalogramm (EEG).
Die Aufgabe eines Neuro-Feedback-Therapeuten besteht nun darin, dieses EEG zu lesen, zu interpretieren und im Laufe der Behandlung das Gleichgewicht der Wellen in den verschiedenen Hirnarealen wiederherzustellen.

Wie läuft eine Neuro-Feedback-Sitzung ab?

Nach einer ausführlichen Anamnese bekommt der Patient Sensoren am Kopf angelegt. Dies ist völlig schmerzfrei und dient zur Messung der Hirnströme.
Die Sensoren am Kopf geben die Signale an einen speziellen Computer weiter. Dieser analysiert die Gehirnstromkurven in Echtzeit und gibt sie grafisch wieder.
Der Patient trainiert nun: Er sieht z.B. ein Flugzeug auf einem Bildschirm, welches sich bei entsprechender Veränderung der Gehirnaktivität bewegt.
Ein Beispiel: Ein ADS-Patient trainiert seine Aufmerksamkeitsspanne länger zu halten. Er hat während der Neurofeedback-Sitzung das Ziel, das Flugzeug auf seinem Bildschirm durch verschiedene Kreise fliegen zu lassen. Dies steuert er ganz ohne Hilfsmittel mit „seinen Gedanken“. In diesem Fall ist es für ihn beim Training gut, entspannt zu sein, aber auch fokussiert das Flugobjekt fliegen zu lassen. Sinkt seine Aufmerksamkeit und Konzentration wird er es nicht schaffen, dass Flugzeug entsprechend zu navigieren. Der Patient sieht dies sofort und kann gegensteuern.
Das Gehirn des Patienten lernt dadurch, sich so zu konditionieren, dass das gewünschte Ergebnis erreicht wird. 
Neurofeedback ist eine effektive Behandlungsmethode. Bei der Behandlung von ADS/ADHS-Patienten hat es, statistisch aber nicht sauber analysiert, zu nachweisbaren Erfolgen geführt. Neurofeedback wird immer zielgerichtet und symptomorientiert eingesetzt.
Meine Ausbildung habe ich beim Institut für EEG Neurofeedback IFEN absolviert. Ich arbeite mit dem Gerät von Brainmaster - Discovery im 4-Kanal-Training und nutze zur gezielten Anamnese ein QEEG (19-Kanal).
Wie bei jedem Training stellt sich der Erfolg durch Üben und Wiederholung ein. Je nach Fall kann man von 10 – 30 Sitzungen ausgehen.

Eine Neuro-Feedback-Behandlung kann, ohne wissenschaftliche Begründung, aus meiner Sicht bei einer Vielzahl von Störungen hilfreich sein. Hierzu gehören u.a.:

•    Aufmerksamkeitsstörungen (ADS/ADHS)
•    Angststörungen
•    Stress, Burnout
•    Autismus
•    Chronische Müdigkeit
•    Chronischer Schmerz
•    Depression
•    Epilepsie
•    Migräne
•    Schlafstörungen
•    Beginnende Demenz

Neuro-Feedback kann sich speziell bei Kindern kann auch positiv auf verschiedene schlafbezogene Störungen auswirken, wie:

•    Albträume
•    Bettnässen
•    Nachtschrecken
•    Schlafwandeln
•    Zähneknirschen

Diese Methode, die mit Hilfe von meist vereinfachten Elektroenzephalographen angewandt wird, polarisiert die Psychotherapie und die Hirnforschung. Ausreichende Beweise für die Wirkung und Wirksamkeit sind nicht bekannt. Es werden auch Placebo-Effekte diskutiert.

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